Sommerlager

Das Sommerlager „Waldmärchen“

CCP Valday Camp 2013

Im Sommer fliehen die Moskauer aus ihrer heißen Stadt und verbringen die Ferien auf dem Dorf bzw. auf der Datscha. Viele Familien mit Kindern mit Behinderungen können sich aber keine Datscha leisten. Die Sommerferien dauern drei Monate und da wird die Zeit in der staubigen Hitze der Großstadt oft lang, besonders, da in dieser Zeit auch das Zentrum für Heilpädagogik Moskau Urlaub macht.

Im Jahr 2000 hat das Zentrum für Heilpädagogik Moskau das Gelände eines ehemaligen Pionierlagers am Waldai-See (zwischen Moskau und St. Petersburg) erworben und es zu dem Feriengelände „Waldmärchen“ (ЛеснаяСказка) umgestaltet, auf dem in den Sommermonaten Juni, Juli und August integrative Sommerlager veranstaltet werden. An diesen Sommerlagern nehmen Eltern mit ihren Kindern mit und ohne Behinderungen teil, genießen die wunderschöne Natur und erfahren von Pädagogen und Therapeuten Unterstützung und Entlastung.

Eine Schicht im Sommerlager bleibt immer 14 Tage. Die Gruppen werden nach dem Alter der Kinder bzw. Jugendlichen zusammengestellt, sodass gezielter auf deren Interessen eingegangen werden kann. Für jede Gruppe wird ein individuelles Programm gestaltet. Eltern werden aktiv in den Tagesablauf mit eingebunden, erhalten aber auch Freiräume, sich zurückzuziehen und sich zu erholen. Auch können die Eltern jederzeit familientherapeutische Beratungen in Anspruch nehmen.

Neben den Pädagogen des Zentrums für Heilpädagogik helfen zahlreiche junge Menschen aus Russland und dem Ausland bei der Betreuung der Kinder. Unter den Pädagogen und den Helfern sind inzwischen viele junge Erwachsene, die selbst Behinderungen haben und sich umso einfühlsamer auf die Kinder einlassen können.

 

CCP Valday Camp 2013

 

Das Gelände des ehemaligen Pionierlagers hat sich inzwischen stark verändert, ist liebevoll gestaltet: Am Fluss ist eine Badestelle mit Stufen entstanden, sodass die Kinder hier ohne Gefahr ans Wasser können. An vielen Stellen wurden Rückzugsorte eingerichtet: eine Hängematte am plätschernden Bach, hier ein Bänkchen, dort eine aus Holz gebaute Arche-Noah mit Kajüte. Auf einer Wiese ist ein Platz für Ballspiele mit Netz entstanden, im Zentrum des Geländes zwei große Abenteuerspielplätze, erbaut von Waldorfschulklassen aus Dinslaken. Als feste Gebäude gibt es außer den beiden Hütten, in denen man dank der russischen Öfen auch im Winter wohnen kann, zwei kleinere Schuppen mit Fahrrädern aller Größen. Am Fluss steht ein großes Werkstadtgebäude, im Wald zwei Duschhäuser und zwei große Baracken an zwei verschiedenen Enden des Lagers, in denen sich jeweils eine große, professionell eingerichtete Küche, ein Aufenthaltsraum, Toiletten, Waschraum und eine große überdachte Terrasse befinden, auf der gegessen und gebastelt wird. Auf dem Gelände „Waldmärchen“ können sich zeitgleich inzwischen zweihundert Menschen aufhalten, ohne dass sie sich in die Quere kommen. Im Gegenteil, sie verlieren sich auf dem großen Territorium, das inzwischen von einem soliden Holzzaun zu dem großen Wald abgegrenzt ist.

Das Sommerlager ist zu einem beliebten Begegnungsort für junge Menschen mit und ohne Behinderungen aus verschiedenen Kulturen geworden.

CCP Valday Camp 2013

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